Alle Flugzeug Marken, Hersteller & Luftfahrtkennzeichen

Airbus

Die EADS-Tochter Airbus S. A. S., mit Produktionsstätten in Großbritannien, Spanien und Deutschland, ist der größte Flugzeughersteller Europas und, neben Boeing, der umsatzstärkste Produzent von Passagiermaschinen. Airbus beschäftigt etwa 63000 Mitarbeiter auf nahezu allen Kontinenten, wobei die Produktionsstätten in China und Indien in der Statistik unberücksichtigt bleiben. Der militärische Zweig, Airbus Military, hat seinen Hauptsitz in Madrid und fungiert als Koordinator sämtlicher konzerneigener Programme, die militärischen Zwecken dienen. Die konzerninterne Logistik deckt Airbus Transport International ab: Die Firma ist der offizielle Betreiber der Airbus-Beluga-Großraumtransportflugzeuge, die sowohl für Charterflüge als auch für den Transport vormontierter Bauteile dienen.

Airbus – historischer Abriss

Im Vorfeld der Gründung schlossen sich 1965 mehrere deutsche Luftfahrtunternehmen zusammen. Aus der Interessengemeinschaft wurde 1970 Airbus Industrie. Bis 1979 traten französische, spanische und britische Unternehmen bei. Die Europäer sahen sich, angesichts der amerikanischen Dominanz durch Boeing und McDonnell Douglas, in Bedrängnis: Konkurrenzfähige Passagierflugzeuge zu bauen, wäre ihnen ohne das Konsortium nicht möglich gewesen, weil der Bedarf an Wissen und Kapital die Möglichkeiten des Einzelnen bei Weitem überschritten hätte. Die beteiligten deutschen Unternehmen wurden nachmals von Daimler Benz übernommen und unter dem Dach der DASA vereinigt. Im Jahr 2000 schlossen sich fast alle Beteiligten zur EADS zusammen, woraufhin Airbus 2001 selbst in eine Gesellschaft französischen Rechts umgewandelt und ihr Hauptsitz in Toulouse angesiedelt wurde.

Airbus – Modelle

Das erste für Kurz- und Mittelstrecken entwickelte Großraumflugzeug des europäischen Konzerns war der A300 aus dem Jahr 1972, dem zehn Jahre später der A310 folgen sollte, eine technisch besser ausgestattete Version mit höherer Reichweite. Während der 1980er Jahre entstand der A320, ein durch digitales Fly-by-Wire gesteuertes Kurzstreckenflugzeug, die weltweit erste Zivilmaschine dieser Art. Deren Abkömmlinge sind A319 und A318 sowie zwei Modelle, die auf dem Konzept des A319 beruhen. Aus den 1990er Jahren stammen die für den Interkontinentalverkehr konstruierten A330 und A340. Die jüngste Entwicklung wird der A350 sein, ein ziviles Langstreckenflugzeug, das einst A330 und A340 ablösen soll. Das bisher größte Passagierflugzeug überhaupt stammt ebenfalls von Airbus: Das Großraummodell A380 erhob sich erstmals 2005 in die Luft.


Antonow

Das Unternehmen mit dem langen Namen, „Wissenschaftlich-technischer Komplex für die Luftfahrt O. K. Antonow“, hat seinen Sitz in Kiew. Bereits während der Sowjet-Zeit produzierten die Ukrainer diverse Flugzeugtypen. Der erste Jungfernflug fand 1946 statt. Mittlerweile ist Antonow Bestandteil der ukrainischen Kharkov State Aircraft Manufacturing Company (KSAMC) und diversifiziert sich: Man stellt nun auch Busse, Straßenbahnen und Rennräder her.

Antonow – historischer Abriss

Benannt ist der Flugzeughersteller nach seinem ersten Leiter, dem 1946 zum Chef der Konstruktionsabteilung der Flugzeugfabrik Novosibirsk berufenen Oleg Konstantinowitsch Antonow. Der erhielt zunächst die Aufgabe, ein landwirtschaftlich nutzbares Flugzeug zu entwerfen. Nachdem einige der in Novosibirsk konstruierten Maschinen produziert worden waren, versetzte man die Ingenieure nach Kiew, wo ab 1953 zahlreiche zivile und militärische Flugzeuge entwickelt wurden, die oftmals für den Einsatz unter extremen klimatischen Bedingungen ausgelegt waren. Seit den 1970er Jahren konzentrierte sich das Büro auf den Transport-Sektor, woraufhin die legendär gewordene Antonow An-124 entstand. Ein zweites beachtliches Transportflugzeug, ausgelegt für außergewöhnlich schwere und sperrige Lasten, hatte 1988 seinen Jungfernflug nach nur drei Entwicklungsjahren: die Antonow An-225. Per Huckepack-Verfahren transportierte dieses Flugzeug 1989 auf seinem Rücken eine sowjetische Raumfähre als Außenlast.

Antonow – Modelle

Es gibt kaum einen Flugzeugtyp, den die Ukrainer nicht entworfen hätten: Segelflugzeuge für verschiedene Zwecke, Militärmaschinen als Aufklärer oder Frachter, zivile Kurz-, Mittel- und Langstreckenflugzeuge für den Passagiertransport oder für Frachten, Maschinen für wissenschaftliche Zwecke, Kunstflug-Maschinen … Die wohl bekanntesten Modelle sind das Großraumtransportflugzeug An-124 und das bisher größte Transportflugzeug der Welt, die An-225, von der bislang nur ein einziges Exemplar existiert. Die zweite An-225 wurde bisher nicht gebaut, die unvollendete Maschine steht seit Jahren im Werk. Derzeit arbeitet man in Kiew an der Weiterentwicklung der An-225, um mit der An-325 ein noch gewaltigeres Großraumtransportflugzeug bauen zu können.

ATR

Der Hauptsitz des italienisch-französischen Flugzeugbauers Avions de Transport Régional befindet sich in Toulouse. Nachdem ab 2000 verstärkt schnellere Regional-Jets angeboten wurden, brachen die Auftragszahlen bei ATR zunächst ein. Seit einigen Jahren sind die zwar langsameren, jedoch wirtschaftlicheren Turboprop-Maschinen, in Anbetracht steigender Treibstoffpreise, allerdings wieder begehrt: Aufgrund weltweiter Bestellungen funktioniert die Konzentration auf die ATR 42 und die ATR 72 weitgehend problemlos. ATR konnte die Krise überwinden und verzeichnet seit 2008 wieder zunehmende Bestellungen. Allein von 2010 zu 2011 verdoppelte sich die Nachfrage nach den beiden Turboprop-Modellen.

ATR – historischer Abriss

Das binationale Joint-Venture wurde 1981 gegründet, beteiligt sind die heutige EADS und die italienische Aeritalia, die inzwischen Alenia heißt. ATR lebt im Wesentlichen von zwei Modellen, das erste Modell hatte seinen Jungfernflug 1984, das zweite 1986. Seit dem Jahr 2007 ist die Entwicklung einer neuen Produktfamilie im Gespräch. Zu diesem Zweck arbeitet das Unternehmen mit Rolls-Royce sowie mit dem Triebwerkshersteller Pratt & Witney zusammen, um in Zukunft zwei technisch erstklassige Flugzeugtypen zu entwerfen, die jeweils 80 bis 90 Passagiere befördern sollen. Vor 2015 ist mit dem Beginn der eigentlichen Entwicklungsphase nicht zu rechnen. ATR kann es sich leisten, angesichts der ständig steigenden Bestellungen für die bisherigen Modelle, darauf zu warten, dass die gegenwärtig noch weitgehend unerprobte Technik sich bei anderen Herstellern bewährt, bevor die neue Baureihe zur Produktionsreife gelangt.

ATR – Modelle

Die ATR 42 ist ein bevorzugt auf Kurzstrecken eingesetztes Turboprop-Regionalflugzeug für den Personentransport. Allerdings kann die Kabine umgebaut und das Flugzeug somit für den Frachtverkehr genutzt werden. Zudem bietet das Konsortium die ATR 42 Surveyor an, ein für die Seeraumüberwachung vorgesehenes Militär-Modell. Die ATR 72 ist die längere Variante der ATR 42. Sie wird sowohl für Fracht- als auch für Passagierflüge auf Kurzstrecken genutzt. Beide Modelle haben mehrere Entwicklungsphasen durchlaufen und werden unter verschiedenen Typen-Bezeichnungen angeboten, beispielsweise ATR 72-100 oder ATR 72-210. Die Verbesserungen beziehen sich sowohl auf das Startgewicht und auf das Triebwerk als auch auf den Komfort der Kabinen.

Boeing

Die europäische Airbus und die US-amerikanische The Boeing Company stehen in permanenter Konkurrenz zueinander: Beide Konzerne sind die einzigen Hersteller, die Großraumflugzeuge für zivile Zwecke produzieren. Insgesamt ist Boeing der weltweit bedeutendste Produzent ziviler, militärischer sowie raumfahrttechnischer Maschinen. Das inzwischen in Chicago ansässige Unternehmen stützt sich auf vier Geschäftsfelder: Commercial Airplanes, der Bau ziviler Verkehrsflugzeuge, hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg zum Hauptgeschäft entwickelt. Boeing Vertol ist eine Tochter in Pennsylvania, die Hubschrauber und Schienenfahrzeuge produziert. Boeing Defense, Space and Security umfasst den militärischen Sektor, inklusive Sicherheit und Raumfahrt. Boeing Capital ist gewissermaßen die Finanzabteilung des Unternehmens.

Boeing – historischer Abriss

Wilhelm Böing, seines Zeichens deutscher Auswanderer, baute 1915 sein erstes Flugzeug, die B&W. Während des Zweiten Weltkriegs und danach waren Boeing im militärischen Sektor größte Erfolge beschieden, bevor sich der Konzern auf die zivile Luftfahrt konzentrierte, während die militärische Produktion sank. Im Zuge US-amerikanischer Raumfahrtprogramme konnte das Unternehmen erneut brillieren. Seinen inländischen Konkurrenten McDonnell Douglas übernahm Boeing 1997, bevor im Jahr 2001 der Hauptsitz von Seattle nach Chicago verlegt wurde. Dasselbe Jahr läutete eine Unternehmenskrise ein, als am 11. September vier Flugzeuge zu Tatwaffen verheerender Terroranschläge umfunktioniert wurden. Anschließend hatte Boeing bis 2005 enorme Umsatzrückgänge zu verbuchen, erholte sich danach langsam und konnte bis zum Jahr 2010 ansehnliches Wachstum vorweisen. Gegenwärtige Schwierigkeiten resultieren aus dem Entwicklungsbedarf des Flugzeugbauers, der die Wirtschaftlichkeit seiner Modelle vernachlässigt hat, aus Haushaltskürzungen des amerikanischen Verteidigungsetats sowie aus den weiterhin labilen Finanzmärkten.

Boeing – Modelle

Weltweite Bekanntheit erlangte das, während des Zweiten Weltkriegs eingesetzten, Bombenflugzeug B-17, bevor B-47 und B-52 die führende Position des Unternehmens während des Kalten Krieges sicherten. Erst nachdem Boeing, mit der KC-135, ein militärisches Langstreckenflugzeug entwickelt hatte, das zur Grundlage der 707 werden sollte, begann der rasante Aufstieg zum größten Passagierflugzeug-Hersteller. Die Liste der nicht mehr angebotenen Passagierflugzeuge ist mittlerweile so lang wie die der aktiven Modelle. Derzeit in Planung sind: Boeing 737 „New Engine Family“ sowie Boeing 787 in jeweils mehreren Varianten.

Bombardier

Der Hauptsitz befindet sich im kanadischen Montreal. Bombardier befasst sich hauptsächlich mit zwei Geschäftsfeldern: Schienenfahrzeugtechnik sowie Business-Jets und Regionalverkehrsflugzeuge. Der weltweit drittgrößte Flugzeughersteller lässt fast 63000 Menschen für sich arbeiten, wobei die Schwerpunkte nach den Geschäftsfeldern differieren. Auf dem amerikanischen Kontinent wird vorrangig für Bombardier Aerospace produziert, in Europa liegt das Hauptaugenmerk auf Schienenfahrzeugen. Darüber hinaus ist Bombardier als Zulieferer für andere Unternehmen tätig und produziert in Tochterunternehmen Nutzfahrzeuge und Quads (CAN-AM, Rotax).

Bombardier – historischer Abriss

Das nach seinem Gründer, Joseph-Armand Bombardier, benannte Unternehmen wurde 1942 gegründet. Der Ausbau der beiden Hauptgeschäftsfelder geschah vorrangig durch Unternehmensübernahmen: Nachdem Bombardier 1986 die Canadair übernahm, folgten bis 1992 weitere Zukäufe in Kanada, 1989 eine Übernahme in Irland und im Jahr 2000 eine in den USA. Die Sparte Rail Transportation wird seit mehr als 40 Jahren konsequent ausgebaut, indem Bombardier Unternehmen auf dem amerikanischen, vor allem aber auf dem europäischen Kontinent aufkauft. Seit 2001 ist der kanadische Konzern Weltmarktführer im Bereich Schienenfahrzeugtechnik.

Bombardier – Modelle

Das Unternehmen aus Quebec hat sich als Flugzeughersteller in erster Linie mit der Produktion von Learjets einen Namen gemacht: Privat- oder Geschäftsflugzeugen mit zweisitzigen Cockpits und Passagierkabinen für weniger als 10 Fluggäste. Bombardier arbeitete bis in die 1990er Jahre hinein permanent an der Verbesserung der Learjets 31 bis 35. Die Verbindung von hoher Geschwindigkeit mit großer Reichweite vervollkommnen seit 2004 die Learjets 40 bis 60. Größere Geschäftsflugzeuge, deren Kapazität mehr als 10 Passagiere zulässt, firmieren unter dem Namen „Challenger“ und umfassen die Modelle 300 bis 850. „Global“ und „Global Express“ sind die unternehmensinternen Bezeichnungen für Langstreckenflugzeuge, die bis zu 19 Fluggästen Platz bieten. Bombardier produziert außerdem, seit der Übernahme der Canadair, eine sehr erfolgreiche Regionalflugzeug-Reihe: CRJ 100 bis 1000. Die erste Variante bot lediglich fünf Sitzplätze, im Laufe der Jahre wurden neue Modelle mit gesteigerter Kapazität entwickelt, bis zuletzt eine Kabine mit 104 Sitzplätzen angeboten werden konnte. Die CRJ 1000 befindet sich noch in der Entwicklung, ebenso die neue Bombardier CSeries, die ab 2013 bis zu 149 Passagiere auf Mittelstrecken befördern soll.

British Aerospace

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern aus Farnborough entstand 1977 durch eine Fusion mehrerer britischer Unternehmen. Das 1999 ebenfalls durch Fusion entstandene Nachfolgeunternehmen ist BAE Systems, ein mittlerweile international aufgestellter Konzern, dessen Hauptgeschäftsfelder Rüstung, Informationssicherheit sowie Luft- und Raumfahrt sind; Schwerpunkt ist die militärische Nutzung. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 100000 Mitarbeiter weltweit.

British Aerospace – historischer Abriss

Der Staat privatisierte den Konzern bis 1985 nach und nach, woraufhin sich die BAE von einigen unwirtschaftlichen Töchtern trennte und im Gegenzug andere Unternehmen aufkaufte, womit sie sich zugleich internationalisierte. Während der 1990er Jahre verliefen einige Fusionsversuche erfolglos, bis 1999 die Verschmelzung mit Marconi Electronic Systems gelang. Seither firmiert der Zusammenschluss unter dem Namen BAE Systems. In die Schlagzeilen geriet das Unternehmen, als 2005 bekannt wurde, dass die alte BAE etwa anderthalb Millionen Euro Bestechungsgelder an Chiles Diktator Pinochet gezahlt hatte, damit der Waffengeschäfte vermittelte. Dauerhaft geschadet hat dieser Skandal allerdings nur Pinochet. BAE Systems ist der größte Rüstungskonzern Europas und rangiert weltweit auf dem dritten Platz.

British Aerospace – Modelle

Die alte BAE machte sich vor allem einen Namen als Rüstungskonzern, indem sie Flugzeugträger, Kampfflugzeuge (Jagdbomber, Aufklärer, Abfangjäger) und Lenkwaffen produzierte. Im zivilen Bereich konzentrierte sich BAE auf Transportflugzeuge für Kurzstrecken: die BAE 146, deren zweite Modellserie als Avro RJ und unter dem Beinamen „Whisperjet“ bekannt ist und die Handley Page Jetstream H. P. 137, eine zweimotorige Turboprop-Maschine, die vorrangig im Regionaldienst eingesetzt wird. BAE Systems baut Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge, militärische Landfahrzeuge, Waffen und zivile Flugzeuge, unter anderem war der Konzern an der Entwicklung des Überschallflugzeugs „Concorde“ beteiligt. Die Mitwirkung an internationalen Projekten ist eine bevorzugte Form des Konzerns, sich am Bau ziviler Luftfahrzeuge zu beteiligen, die Boeing 757 und die Boeing 767 sowie einige Airbus-Modelle entstanden auf diese Weise. Eigene Modelle sind der Learjet BAE 125, BAE 146, BAE Jetstream 31 und 32 sowie BAE ATP, ein weiteres Kurzstreckenflugzeug.

Fokker

Aus den Fokker Flugzeugwerken stammen einige der berühmt gewordenen Kriegsflugzeuge des Ersten Weltkriegs. Das ursprünglich deutsche Unternehmen siedelte 1919 in die Niederlande um, wo es sich bis 1996 halten konnte.

Fokker – historischer Abriss

Ursprünglich firmierte Anton Herman Gerard Fokkers Unternehmen in Berlin, bevor er es 1913 nach Schwerin verlegte. Als auf deutschem Boden keine Flugzeuge mehr gebaut werden durften, nachdem Deutschland den Ersten Weltkrieg verloren hatte, transportierte der Firmengründer nahezu seine gesamte Fabrik per Eisenbahn in die Niederlande, wo er seine Firma mit anderen Unternehmen zur Niederländischen Flugzeugfabrik Fokker zusammenschloss. Dort arbeitete er nicht nur an der Weiterentwicklung der militärischen Modelle, sondern begann sehr erfolgreich, sich der zivilen Luftfahrt zuzuwenden. Ab 1927 engagierte sich Fokker in Nordamerika, bis seine dortigen beiden Fabriken 1931 von General Motors übernommen wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg benannte sich das Unternehmen in „Fokker“ um und konnte, durch die Konstruktion von Turboprop-Maschinen, nahtlos an bisherige Erfolge anschließen, bevor 1967 das erste Düsenverkehrsflugzeug gebaut wurde. Seit 1987 geriet der Flugzeugbauer jedoch zunehmend in Schwierigkeiten: Mehrfach sprang der niederländische Staat mit Steuergeldern ein, bevor Fokker die Daimler-Benz AG (DASA) für eine Kooperation gewinnen konnte. Zwei Monate nachdem Daimler die Zusammenarbeit aufgekündigt hatte, meldete Fokker 1996 Insolvenz an.

Fokker – Modelle

Die frühesten Fokker-Maschinen waren militärische Mehrzweckflugzeuge und Schulflugzeuge. Während des Ersten Weltkriegs baute Fokker Jagdtrainer und Jagdflugzeuge als Ein-, Doppel- und Dreidecker. Eine Ausnahmeerscheinung war die Fokker D. VII: Dieses Modell war seiner zeitgenössischen Konkurrenz dermaßen überlegen, dass die Alliierten nach dem Krieg die Vernichtung oder Auslieferung sämtlicher Exemplare verlangten. Zwischen den Kriegen baute Fokker die Aufklärer der C-Reihe, ein neues Jagdflugzeug sowie die beiden Zerstörer D. XXIII und G. I. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden das Schulflugzeug S-11 und die F-27 „Freundschaft“, ein Turboprop-Verkehrsflugzeug aus dem Jahr 1955, das bis 1986 produziert wurde. Das erste Düsenverkehrsflugzeug aus dem Hause Fokker war die 1967 gebaute F-28. Danach war das Unternehmen an der Entwicklung des Lockheed F-104G Starfighters und des VFW 614 beteiligt, bevor die Modelle Fokker 50, Fokker 70 und Fokker 100 so viel Geld verschlangen, dass sich der Flugzeugbauer nicht mehr aus eigener Kraft retten konnte.

Lockheed

Die aus der Loughead Aircraft Manufacturing Company hervorgegangene Lockheed Corporation ist gewissermaßen das amerikanische Pendant zur deutsch-niederländischen Fokker: ein traditionsreiches Unternehmen der Flugzeugpionier-Ära, das bis in die 1990er Jahre Bestand hatte. Im Jahr 1995 fusionierten Lockheed und Martin Marietta zu Lockheed Martin, deren Sitz sich in Bethesda befindet.

Lockheed – historischer Abriss

Das ursprünglich 1912 gegründete Unternehmen benötigte mehrere Anläufe und musste mehrfach Insolvenz anmelden, bis Allan Loughead 1926 eine Firma gründete, die als Vorläufer der späteren Lockheed gelten kann. Während des Ersten Weltkriegs erlebte Lockheed einen ungeheuren Aufschwung durch Lizenzprodukte und den Bau des Abfangjägers P-38 Lightning. Gleichzeitig entwarfen die Ingenieure ein Transportflugzeug, dessen Nachfolgemodell allerdings ein Flop war. Ab 1943 verlegte sich Lockheed auf geheime Militärprojekte, deren erstes erfolgreiches Ergebnis die P-80 Shooting Star (F-80) war, ein strahlgetriebenes Kampfflugzeug. Das Unternehmen entwarf in der Folge weitere Kampfflieger, in den 1950er Jahren eine Mittelstreckenrakete und zwei Atomraketen, bevor es sich, während der nächsten Dekade, der Entwicklung militärischer und ziviler Transport-Maschinen zuwandte. Die beiden letztgenannten Projekte litten unter Konstruktionsfehlern und Lieferschwierigkeiten, weshalb Lockheed in den 1970er Jahren finanziell schwer angeschlagen war.
Etwa zwanzig Jahre lang hatte die Geschäftsführung Regierungsangehörige befreundeter Nationen bestochen, um den Absatz ihrer Militärflugzeuge zu fördern. In den nächsten Jahren befand sich Lockheed im Niedergang, auch aufgrund dieses Skandals, bevor sich das Unternehmen seit 1985 wieder erholte, Konkurrenten übernahm und, gemeinsam mit anderen Herstellern, neue Kampfflugzeuge entwickelte.

Lockheed – Modelle

Die zivile Sparte des Unternehmens umfasst relativ wenige Modelle, deren letztes (L-1011 TriStar) erfolglos blieb. Zuvor hatte man allerdings Leistungsfähigkeit bewiesen, beispielsweise mit dem Businessjet L-1329 JetStar oder mit der viermotorigen L-188 Electra, einem auf Kurz- und Mittelstrecken ausgelegten Turboprop-Flugzeug für den Personen- und Frachtverkehr. Mit militärischen Transportern war Lockheed insgesamt ebenfalls nur mäßig erfolgreich, die R6V Constitution und die C-5 Galaxy litten unter Konstruktionsmängeln. Anders sieht es hinsichtlich Kampfflugzeugen, Waffen und Weltraumtechnik (Apollo und Hubble-Weltraumteleskop) aus, begonnen mit der P-38 Lightning, über den F-104 Starfighter bis zur jüngsten Entwicklung, der Lockheed Martin F-35 Lightning II.

Tupolew PSC

Das Unternehmen ist, neben der Antonow, der zweite große Flugzeugbauer der ehemaligen Sowjetunion. Hauptsitz des einstigen Branchenriesen ist Moskau. Seit dem Jahr 2006 gehört die Tupolew Public Stock Company zum Konsortium OAK, einem Zusammenschluss russischer Luftfahrtunternehmen. Der Ehrgeiz des heutigen Unternehmens fließt vor allem in die Erforschung alternativer Treibstoffe, wenngleich veraltete Modelle gewartet oder umgerüstet und bewährte Typen weiterhin gebaut werden.

Tupolew PSC – historischer Abriss

Der Name des Unternehmens geht auf einen seiner Begründer zurück, auf Andrej Nikolajewitsch Tupolew, der 1922 ein Konstruktionsbüro in Moskau eröffnete: das OKB Tupolew. Dort wurden mehr als 300 Projekte bearbeitet und insgesamt 18000 Flugzeuge für die zivile und die militärische Nutzung produziert. Alles in allem gibt es 40 verschiedene Typen, unter denen die Tu-144, als ziviles Überschallflugzeug, eine Sonderstellung einnimmt. Hauptproduktionsort ist und war Moskau, allerdings kam 2000, nach der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, eine Produktionsstätte in Uljanowsk hinzu.

Tupolew PSC – Modelle
Die Firma entwarf und produzierte, wie Antonow in Kiew auch, verschiedenste Modelle und Typen, beispielsweise die zivilen Mittelstreckenflugzeuge Tu-204 und Tu-214, für Kurzstrecken die Tu-334, die im Regionalverkehr genutzten Tu-324 und Tu-414 sowie die für den Frachtverkehr konstruierte Tu-330. Nach wie vor baut Tupolew den für Langstrecken ausgelegten Überschallbomber Tu-160 für die russische Luftwaffe. Andere Modelle, zum Beispiel die Tu-22M sowie die Langstreckenbomber Tu-95 und Tu-142 gelten als veraltet. Um sie zu erhalten, werden sie repariert oder umgerüstet, jedoch nicht mehr gebaut. Vor allem während des Zweiten Weltkriegs wurde eine völlig andere Konstruktion umgesetzt, die von Tupolew persönlich stammte: Propellerschlitten, die sogenannten Aerosani. Dabei handelte es sich um eine auf vier Kufen über Schnee und Eis gleitende Kabine, die durch Propeller angetrieben wurde, wobei sie eine Geschwindigkeit von bis zu 104 Stundenkilometern erreichen konnte. Die wendigen Aerosani bewährten sich als Fahrzeuge für die Bodenaufklärung sowie für Spezialtransporte. Noch bis 1980 wurden Propellerschlitten im zivilen Bereich als Verkehrsmittel genutzt.


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